Martertal

Der Hof auf der orografisch rechten Seite der Talfer liegt nördlich des Marterloches (Gemeindegrenze zu Jenesien) am alten Saumweg ins Sarntal. Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie Nebengebäude, an einem steilen Hang gelegen, waren um 1914/15 teilweise erneuert worden, das Mauerwerk und die Balkendecke im Kellergeschoss reichen aber ebenso wie das Tonnengewölbe in der Küche in die frühe Neuzeit zurück. Nach dem Tod eines Bruder der Eigentümerin, der den Hof zuletzt bewohnt, aber nicht mehr instand gehalten hatte, befand sich dieser in schlechtem Zustand. Die Söhne der Eigentümerin haben 2018 begonnen, die Gebäude wieder instand zu setzen und heutigen Anforderungen entsprechend bewohnbar zu machen. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, mit zurückhaltenden und insgesamt minimalen Eingriffen ein Maximum an alter Bausubstanz zu erhalten. So hat man in der Stube Täfelung und Türen gereinigt, den Holzboden abgeschliffen und die originalen Kastenfenster restauriert, während die anderen Öffnungen im Haus neue Holzfenster erhalten haben. In der Küche wurde die dicke Rußschicht entfernt, das Gewölbe erhalten und neu verputzt. Das für die Hauslandschaft des Sarntals typische Obergeschoss in Ständerbauweise blieb erhalten und erhielt nur an der Innenseite eine Isolierung, der Solder an der Talseite wurde erneuert und mit einem neuen Geländer versehen, da das alte zu nieder und zu schwach dimensioniert war. Auch die steile Holztreppe vom Haupt- zum Obergeschoss blieb bestehen. Die Balkendecke im Keller wurde nicht ersetzt, sondern mit einer Eisentraverse gesichert. Die angebrachten Klosetts wurden entfernt und durch Nasszellen im Inneren ersetzt. Besonders hervorzuheben ist der mit der Kelle aufgetragene Fassadenputz auf Kalkbasis. Der Hof steht nicht unter Denkmalschutz, ist aber kulturhistorisch sehr interessant. Hervorzuheben ist die überlegte Planungs- und Arbeitsweise, um so viel als möglich vom Altbestand zu erhalten.

Fotos: Privat

Ort

Vormeswald

Förderjahr

2025

Status

Abgeschlossen