Zinnerhof

Der Zinnerhof ist ein Paarhof in einsamer, sehr schöner Lage. Im Westen liegt das Wirtschaftsgebäude, welches vor 15 Jahren neu errichtet wurde, im Osten das Wohnhaus. Keller- und Erdgeschoss sind gemauert, das Obergeschoss in Holzständerbauweise mit umlaufendem Söller erbaut, das Dachgeschoss in Bundwerk. Das Wohnhaus des Hofes dürfte aus dem 16./17. Jahrhundert stammen. Das direkt an das Wohnhaus angebaute Wirtschaftsgebäude dürfte zeitgleich errichtet worden sein, rückseitige kleinere Anbauten sind erst im 19./20. Jahrhundert hinzugefügt worden. Der Eingang erfolgte über den kurzen Söller. Das Haus verfügte über eine tonnengewölbte Labe mit Stichkappen, eine flachbogig überwölbte Stubentür und Felderdecke. Außerdem fanden sich eine bemalte Tür (St. Margareth, Kreuzigungsgruppe), sowie ein Backofenerker mit Pultdach, die kulturhistorisch beachtlichen Wert aufweisen.

Baulich befand sich das denkmalgeschützte Haus in einem sanierungsbedürftigen Erhaltungszustand mit teilweise morschem Schindeldach auf einer Dachhälfte, angefaulten hölzernen Dachrinnen und Holzteilen des umlaufenden Söllers, das Obergeschoss mit seinen Bretterwänden verfügte über keinerlei Wärmedämmung.

Im Rahmen der in 2010 erfolgten Sanierung wurde ein neues Bretterdach errichtet, neue Fenster eingesetzt, der Außenputz erneuert und Fensterkanten abgerundet. Die Haustür liegt nun an der Westseite und ist über anstehendem Fels (Porphyr) und einem neuen, betoniertem Podest auf Rundstütze zugänglich. Der Hausgang ist gewölbt mit neuem Holzboden. Im Gewölbe links und rechts wurden zwei Malereien von 1752 durch einen Restaurator freigelegt, links die hl. Familie, darunter Rötelzeichnung, rechts großer St. Florian. Die Küche war ehemals gewölbt, hat heute aber eine flache Decke. An der Talseite liegt eine Stube mittig zwischen 2 Stubenkammern, die westliche davon scheint jünger zu sein. Sie verfügt über eine barocke Täfelung, die untere Hälfte der Wände ist dunkelrot gestrichen, darüber Fries mit Weinblättern und Trauben. Zur östlichen Kammer geht man durch eine bemalte Tür, die St. Margareth mit Drachen zeigt. Auf einem Kasten befindet sich eine barocke Pietà.

Zum Hof gehört eine kleine 1842 erbaute Kapelle mit Einrichtung, deren Ziegeldach noch durch ein Schindeldach ersetzt werden soll.

Ort

St. Jakob/Villnöss

Status

Abgeschlossen

Förderjahr

2016