Der denkmalgeschützte Hof an der alten Pustertaler Straße nördlich von Kloster Neustift besteht aus dem alten, kulturhistorisch wertvollen Wohnhaus im Westen, dessen nördlicher Teil, ursprünglich ein Wirtschaftsgebäude, später teilweise zu Wohnräumen ausgebaut wurde, und einem neueren Wohnhaus im Osten, dessen heutige Form aus den 1940er Jahren stammt, architektonisch und geschichtlich keine Bedeutung hat und außerdem einsturzgefährdet ist .
1985 wurde der Altbau mittels Eisenschleudern statisch gesichert, der Verputz erneuert und neu getüncht. Die Südfassade schmückt ein barockes Marienfresko und ein großer Erker aus den 1930er Jahren. Im Erdgeschoss entspricht die alte Ansetz oder Torggl der ursprünglichen Ausdehnung des Wohnteiles. Der hohe, spätmittelalterliche Raum weist sowohl den alten Erdboden als auch die alten Deckenbalken mit Unterzug auf einer zentralen Mittelstütze aus Holz auf. Granitstufen und eine erneuerte Außentreppe führen vom Hofraum zur Haustür im Hauptgeschoss des Altbaues. Vom Vorraum kommt man in die Stube mit barocker Täfelung in der Südwestecke des Hauses. Das Mittelfeld der Decke zeigt in Vierpassrahmen eine gemalte Marienkrönung mit Gottvater, Christus und Heiliggeisttaube, datiert 1740. Der gemauerte Stubenofen wurde einmal erneuert, einzelne alte Kacheln erhalten und wieder eingesetzt. Nördlich der Stube an der Straßenseite befindet sich die tonnengewölbte Küche, östlich von der alten Stube eine neuere mit dem bereits erwähnten großem Erker. Die Wände sind getäfelt und weisen unter der Decke gut geschnitzte Dekorationen in Sechseckfeldern aus den 1930er Jahren auf. Ein weiteres kleines Stübchen gegen Osten hat an den Wänden ebenfalls Schnitzereien und das Datum 1933 A(lois) W(achtler). Das 2. OG enthält einfache Wohnräume. Die geplanten Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten tragen zur Erhaltung und besseren Bewohnbarkeit des wertvollen Altbaues bei.
Fotos: Privat
Neustift
2025
Abgeschlossen